Wie gemeinsame Ziele Ihrem Unternehmen zum Erfolg verhelfen können
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Als Teamleader oder Produktmanager ist Ihr wichtigstes Ziel die Entwicklung eines erfolgreichen Produkts, das für die Kunden nützlich ist und ein außergewöhnliches Nutzererlebnis bietet. Aber um ein erfolgreiches Produkt zu entwickeln, braucht man ein erfolgreiches Team. Dazu müssen Wege gefunden werden, um verschiedene Menschen in unterschiedlichen Funktionen während des gesamten Prozesses einzubeziehen und zu motivieren. Die unterschiedlichen Interessen und Ziele von Mitarbeitenden und Stakeholdern unter einen Hut zu bringen, kann vor allem dann schwierig sein, wenn man ihnen keine traditionellen Anreize wie Gehaltserhöhungen oder Beförderungen bieten kann.
Die Lösung? Motivieren Sie Ihr Team, indem Sie es hinter einer gemeinsamen Vision vereinen und ihm das Vertrauen und die Tools geben, um diese durch die Schaffung gemeinsamer Ziele zu erreichen.
Was sind gemeinsame Ziele?
Laut dem Experten für Produktmanagement Roman Pichler sind gemeinsame Ziele „diejenigen, die von allen unterstützt werden und die Ihnen helfen, Ihr Produkt voranzubringen.“ Anstatt dass der Teamleader eine einseitige Produktstrategie oder ein Kampagnenziel hierarchisch festlegt und die Leute auf dem Weg dorthin bis ins kleinste Detail kontrolliert, bringen gemeinsame Ziele alle an der Entwicklung des Produkts Beteiligten zusammen und schaffen einen Prozess, mit dem dieses Ziel am besten erreicht wird.
Warum sind gemeinsame Ziele wichtig?
Bei gemeinsamen Zielen geht es um die Ausrichtung auf einen bestimmten Zweck und Kollaboration. Untersuchungen zeigen, dass Unternehmen mit starker Ausrichtung ihren Umsatz um 58 % schneller steigern und 72 % rentabler sind.
Gemeinsame Ziele nutzen die kombinierte Kraft der Perspektive, der Bedürfnisse und des Fachwissens aller Beteiligten, um einen klaren und gemeinsamen Weg zum Ziel zu finden. Gemeinsame Ziele ermöglichen die Zustimmung aller Beteiligten von Anfang an, was dazu beiträgt, dass sich die Teams sofort einbezogen und aufeinander abgestimmt fühlen.
Gemeinsame Ziele konzentrieren sich auf gemeinsame Ergebnisse und ermöglichen gleichzeitig Autonomie und Eigenverantwortung. Verschiedene Teams und Personen können ihren Teil der Produktentwicklung auf die Art und Weise angehen, die für sie am sinnvollsten ist. Das gesamte Team hat jedoch die Gewissheit, dass alle auf ein klares und gemeinsames Ziel hinarbeiten. Das bedeutet auch, dass alle Beteiligten die Bedeutung ihrer Arbeit verstehen und wissen, wie sie sich in die übergeordnete Vision des Teams einfügt und wie sie das Projekt beeinflusst.
Gemeinsame Ziele sind vielseitig und helfen allen, von den Entwicklern bis zu den Stakeholdern, zu bestimmen, was funktionsübergreifend getan werden muss. Gemeinsame Ziele tragen auch dazu bei, dass sowohl Produktmanager als auch Product Owner die Menschen auf verschiedenen Seiten der Entwicklung auf inspirierende und effektive Weise motivieren können. Gemeinsame Ziele werden auch als Wasserfallziele bezeichnet, die aus der allgemeinen Vision und Philosophie eines Unternehmens entstehen und sich nach unten fortsetzen, um eine entsprechende Ausrichtung auf allen Ebenen sicherzustellen.
So legen Sie gemeinsame Ziele fest
Auf allen Ebenen gemeinsame Ziele setzen
Gemeinsame Ziele müssen auf jeder Ebene der Unternehmensmission priorisiert werden, von der allgemeinen Vision bis hin zu den einzelnen Aufgaben, an denen Mitarbeitende arbeiten müssen, um ein Produkt zu verbessern. Da gemeinsame Ziele sich wie ein Wasserfall verbreiten, ist es am besten, die gemeinsamen Ziele an der Spitze zu erarbeiten und sich nach unten vorzutasten, wobei der Fokus zunächst auf der allgemeinen Mission des Unternehmens liegt.
- Klären Sie die Mission Ihres Unternehmens. Dies ist der richtige Zeitpunkt, um groß zu denken und die Werte zu formulieren, die zur Gründung des Unternehmens oder Entwicklung des Produkts geführt haben. Gemeinsame Ziele auf der Ebene der Mission identifizieren ein Problem, das gelöst werden muss, und zeigen Möglichkeiten auf, wie Sie und Ihr Unternehmen es lösen wollen. Dieses gemeinsame Ziel sollte umfassend und ehrgeizig sein. Und denken Sie daran: Nur weil dieses Ziel an der Spitze steht, heißt das nicht, dass es hierarchisch ist.
Regen Sie Mitarbeitende und Stakeholder auf jeder Ebene an, gemeinsam an der Mission zu arbeiten. Mehr Menschen bedeuten bessere Ideen, und alle sind sich von Anfang an einig und haben ein klares Ziel vor Augen.
- Identifizieren Sie strategische Ziele. Nachdem Sie Ihre Mission bestimmt haben, können Sie sich auf die nächste Ebene vorarbeiten, indem Sie die strategischen Ziele bestimmen, mit denen Sie Ihre großen Ziele erreichen können. Formulieren Sie Nutzer- und Geschäftsziele, die aufzeigen, wie Ihr Unternehmen das Problem lösen kann, das Sie in Ihrer Mission identifiziert haben. Es ist ein Wertversprechen, das Ihnen hilft, Ihre Mission zu erreichen.
- Identifizieren Sie Produktziele. Diese Ziele passen in die breitere Strategie der Geschäftsziele, sind aber taktischer. Sie helfen beispielsweise Teamleadern und Stakeholdern dabei, konkrete Schritte in Richtung eines größeren Ziels zu unternehmen. Sie identifizieren spezifische Lösungen für das Problem – beispielsweise ein Upgrade auf ein Produkt, das den Geschäftszielen und Kundenanliegen besser gerecht wird.
- Setzen Sie Team- und Einzelziele. Schließlich sollten Teamleader und Manager mit den individuellen Teammitgliedern gemeinsam tägliche, wöchentliche und vierteljährliche Ziele setzen, die ihnen dabei helfen, das Produktziel zu erreichen und dem Unternehmensziel und der Unternehmensmission näher zu kommen.
Dieser Prozess erfordert Zeit und Energie. Wenn er aber richtig durchgeführt wird, führt er zu einer einheitlichen Ausrichtung auf allen Ebenen des Unternehmens. Gemeinsame Ziele zeigen den Menschen, wie ihre Arbeit zur Erreichung der Geschäftsziele beiträgt.
Die richtigen Teammitglieder in die Zielsetzung einbeziehen
Die Erarbeitung gemeinsamer Ziele in einem Prozess, der alle einbezieht, kann eine große Herausforderung sein. Wenn es um die Formulierung gemeinsamer Ziele geht, sollten die Führungskräfte nicht nur darüber nachdenken, wer die Ziele festlegt und wie sie definiert werden. Das bedeutet, zu entscheiden, welche Entscheidungen getroffen werden müssen, wer anwesend sein muss, um sie zu treffen – und wann.
Stakeholder und Mitglieder des Entwicklungsteams zusammenbringen
Bei der Entscheidung, wer in die verschiedenen Entscheidungsprozesse einbezogen werden soll, ist es wichtig zu berücksichtigen, welche Entscheidungen und Ziele die Stakeholder bzw. das Entwicklungsteam betreffen und welche beide. Wenn es um die Definition der Mission für Ihr Produkt geht, ist es wichtig, dass Sie von allen Beteiligten Feedback einholen.
Roman Pichler empfiehlt, dass sich die Stakeholder und das Entwicklungsteam in einem Strategieworkshop auf eine große, inspirierende Vision einigen und die Unternehmensziele und die dafür notwendigen Schritte formulieren. Danach kann man von Pichler sogenannte „Roadmap-Workshops“ organisieren, in denen sowohl Stakeholder als auch Teammitglieder spezifische, klare Produktziele und Benchmarks erstellen können, die in die Unternehmensziele einfließen. Schließlich können Sie sich mit einzelnen Teammitgliedern zusammensetzen, um Ziele zu entwickeln, die mit der Produktstrategie übereinstimmen.
An dieser Stelle geht es vor allem um Pflege und Anpassung. Produktmanager sollten regelmäßige Meetings abhalten, um zu überprüfen, wie die Ziele funktionieren, um Strategien und Implementierungen neu zu kalibrieren und um Feedback von Stakeholdern und Mitarbeitenden zu erhalten.
Danach sollten sich die Stakeholder und die Mitglieder des Entwicklungsteams in verschiedene Funktionen aufteilen. Die Stakeholder und Product Owner können als Feedbackgeber fungieren, indem sie die Arbeit des Entwicklungsteams überprüfen und ihm bei der Verfeinerung seiner Ansätze helfen. In der Zwischenzeit kann sich das Entwicklungsteam regelmäßig treffen, um Sprintziele festzulegen und unmittelbare, konkrete Ziele zu erreichen, die es zu übergeordneten Zielen führen.
So erhalten Sie Zustimmung auf allen Ebenen
Es gibt zwei Möglichkeiten, Teams und Stakeholder zusammenzubringen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Eine ist, in die Vollen zu gehen, und eine ist, klein anzufangen.
In die Vollen gehen
In die Vollen gehen bedeutet, Personen aus vielen verschiedenen Teams, Funktionen und mit unterschiedlichen Sichtweisen zusammenzubringen, um Ziele auf Ebene der Mission, des Geschäfts und des Produkts zu entwickeln. Dieser Ansatz eignet sich gut, um Begeisterung und ausdrücklichen Konsens zu erzeugen. Er gibt den Menschen das Gefühl, auf allen Ebenen des Unternehmens gehört zu werden. Da alles an einem Ort geschieht, vermittelt er den Menschen ein klares Gefühl für das gemeinsame Ziel und die Rolle, die sie bei der Erreichung der Ziele spielen.
Die Nachteile? Es kann schwierig sein, in einer großen Gruppe einen Konsens zu erzielen. Manchmal erschwert eine große Personenanzahl die Entscheidungsfindung. Manchmal sind sich auch die am besten aufeinander abgestimmten Teams über ein gemeinsames Ziel uneins, was zu Unmut, Frustration und mangelnder Klarheit unter den Teilnehmenden führt. Produktmanager und Product Owner können einige dieser Probleme vorhersehen und lösen, indem sie eine klare, aber flexible Tagesordnung aufstellen. Sie muss die Teilnehmenden zu Entscheidungen führen, aber Zeit für Diskussionen lassen. Dies wird durch die Auswahl einer moderierenden Person, die Erfahrung im Umgang mit großen Gruppen und komplexen Entscheidungsprozessen hat, unterstützt.
Klein anfangen
Die Alternative ist, klein anzufangen, sich von unten nach oben zu arbeiten, in Einzelgesprächen mit den Teammitgliedern ihre Ideen, Fragen und Meinungen zu sammeln, und diese dann einer kleineren Gruppe von Führungskräften zu präsentieren, die den gesamten Input in ein kohärentes Ganzes bringt. Mit dieser Strategie lassen sich langwierige Meinungsverschiedenheiten zwischen vielen verschiedenen Personen vermeiden, und jedes Teammitglied fühlt sich gehört und respektiert. Aber sie birgt auch Nachteile. Einzelgespräche mit vielen Personen zu führen ist zeitaufwändig. Wenn die Menschen nicht sehen, dass sich ihre eigenen Ideen in den endgültigen gemeinsamen Zielen widerspiegeln, fehlt ihnen vielleicht auch die Motivation, sich für den Plan einzusetzen. Gemeinsame Ziele stückweise zu erarbeiten, wobei die endgültigen Entscheidungen an der Spitze getroffen werden, kann das Gemeinschaftsgefühl beeinträchtigen, das sich aus einem Meeting ergibt, bei dem alle am gesamten Prozess beteiligt sind.
In jedem Fall sollten sich die Führungskräfte daran erinnern, dass es ihre Aufgabe ist, Input einzuholen und die Bedürfnisse und Meinungen der Gruppe zu berücksichtigen. Produktmanager sollten ihr Wissen und ihre Erfahrung nutzen, um die Visionen der Einzelnen in einen Prozess zu verwandeln, der den Zielen des Unternehmens entspricht. Egal, welchen Ansatz Sie wählen: Stellen Sie sicher, dass Sie klar kommunizieren, auf welche gemeinsamen Ziele Sie sich geeinigt haben und wie diese Ziele erreicht werden sollen. Wenn Geschäftsziele und Verantwortlichkeiten klar benannt sind, steigt das Engagement der Mitarbeitenden um einen Faktor von bis zu 2,8.
Einfacher Einstieg dank Vorlage
Gemeinsame Ziele können Ihren Teams dabei helfen, zielgerichtet zu arbeiten und bei der Erreichung Ihrer Geschäftsziele aufeinander abgestimmt zu bleiben. Wenn Sie gemeinsame Ziele für Ihr Team festlegen möchten, sollten Sie das von Roman Pichler erstellte „Product Vision Board“ verwenden, um Ihre Produktvision, Strategie und Ziele zu erarbeiten.
Steigeren Sie Ihre Produktivität mit der Vorlage für das Product Vision Board.
Zum ArtikelÜber Lucidspark
Lucidspark, ein Cloud-basiertes virtuelles Whiteboard, ist eine Kernkomponente der visuellen Kooperationssuite von Lucid Software. Auf dieser hochmodernen digitalen Arbeitsfläche können Teams Brainstorming-Sessions durchführen, zusammenarbeiten und gemeinsame Ideen in umsetzbare nächste Schritte umwandeln – alles in Echtzeit. Lucid ist stolz darauf, dass Spitzenunternehmen auf der ganzen Welt seine Produkte nutzen, darunter Kunden wie Google, GE und NBC Universal sowie 99 % der Fortune 500. Lucid arbeitet mit branchenführenden Partnern wie Google, Atlassian und Microsoft zusammen. Seit seiner Gründung wurde Lucid mit zahlreichen Preisen für seine Produkte, Geschäftspraktiken und Unternehmenskultur gewürdigt. Weitere Informationen finden sie unter lucidspark.com.